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Granulieren - Wiederentdeckung einer antiken Technik der Etrusker
Mehrmalige Besuche bei einem befreundeten
Goldschmied brachten mich mit der Granulation in Berührung. Die Technik hat
mich derart fasziniert, dass ich mich entschlossen habe, damit selber
Schmuckstücke zu kreieren. Ich habe nichts unversucht gelassen, diese
vergessene Technik mit all ihren Details und Finessen zu beherrschen.
Die Granulation ist eine der delikatesten und
daher eine ausserordentlich anspruchsvolle Goldschmiedetechnik: Winzig kleine
Goldkügelchen mit einem Durchmesser von ca. 0,6mm auf einer matten oder
glänzenden Goldfläche bilden wunderschöne Ornamente. Die Schwierigkeit besteht
darin, dass nach dem diffizilen plazieren der Kügelchen dieselben beim
Festschweissen nicht zerfliessen und somit die ganze Arbeit zerstört würde.
Die Kügelchen selbst müssen vorgängig aus
kleinen Golddraht-Partikeln in einem Spezialofen oder auf Holzkohle hergestellt
werden. Danach werden diese mittels Sieben nach Grösse sortiert. Diese
aufwendige Vorbereitung ist jedoch nur die Basis, auf der meine Idee eines
Kunstwerkes verwirklicht werden kann.
Die Technik des Granulierens stammt von den
Etruskern, welche vom antiken Vorderasien in den Mittelmeerraum vorgedrungen
sind. Sie herrschten hauptsächlich in Mittelitalien, der heutigen Toscana von
der Po-Ebene bis Rom, in der Zeit vom 8. - 4. Jh. v. Chr. Im damals Etrurien
benannten Gebiet, verbreiteten die neuen Einwanderer eine hohe Kultur, Luxus
und eine verfeinerte Kunst. Die dazu benötigten Rohstoffe wie Gold, Silber und
Elfenbein importierten sie aus Asien oder sie erbeuteten sie aus Seeräubereien.
Überhaupt waren die Etrusker kämpferisch sehr stark und tapfer.
Die Schrift und Sprache bestand aus einem
relativ einfachen Alphabet griechischer Abstammung. Die erfassbaren Worte sind
aber kaum für uns verständlich übersetzbar. Es bleibt somit einiges für uns bis
heute mystisch. Im 4. - 2. Jh v. Chr. begann dann der Untergang der Etrusker
mit einer Wirtschaftskrise und dem Vordringen der Römer und Gallier.
Die Perfektion der Granulier-Technik dauerte
über vier Phasen von 700 v. Chr. bis 250 v. Chr. Auf dem Höhepunkt verwendeten
die etruskischen Meister gar Staubgranulat von 0,14mm Durchmesser (unter der
Sehgrenze!).
Danach geriet die Technik in Vergessenheit.
Erst 1860 wurde sie durch die Gebrüder Castellani (I) wiederentdeckt und später
um 1940 durch Elisabeth Treskow (D) zu neuem Leben erweckt. Gerade mal fünf
Goldschmiede in der Schweiz sind in der Lage, die Granulation voll auszuschöpfen.
In der etruskischen Stadt Tarquinia, ca. 100km
nördlich des heutigen Rom, wurden viele granulierte Schmuckstücke der Etrusker
gefunden. Dies, sowie der letzte etruskische König, Tarquinius Superbus (der
"Stolze"), hat mich zum Namen meiner Kollektion inspiriert:
Tarquinius.
Tarquinius verkörpert ein antikes Kunsthandwerk
in einem zeitgenössischen Design. Angefertigt ausschliesslich durch mich von
Tarquinius Design. Wenden Sie sich per email info@tarquinius.ch an mich für ein
aussergewöhnliches Schmuckstück mit historischem Hintergrund.